Vorstandschaft im Amt bestätigt

Jahreshauptversammlung mit Wahlen beim Schwerhörigenverein
Passauer Neue Presse Ausgabe A vom Samstag 31. März 2018

Bei seiner Jahresversammlung hat der Schwerhörigenverein Passau die Vorstandschaft um Conny Hager im Amt bestätigt. Die Vorsitzende dankte für den Zusammenhalt in der Gruppe.
In ihrem Rückblick erinnerte Schriftführerin Maria Glufke an das 20-jährige Vereinsjubiläum, die monatlichen Treffen der Sportgruppe, den Vortrag zum Thema „Kunststoffe“ und die Jahresabschlussfeier. Über den Stand der Kasse informierte Kassenwart Franz Hager. Die Kassenprüfer Heidi Zieringer und Eduard Schroll bestätigten die ordnungsgemäße Buchführung.
Edwin Zieringer bleibt Stellvertreter. Für die Schriftführung ist weiterhin Maria Glufke zuständig. Die verantwortliche Kassenführung obliegt Franz Hager. Beisitzer sind wie bisher Stephan Friedl, Anton Lantenhammer, Hans Müller, Margit Müller und Hans Wagner. Heidi Zieringer und Eduard Schroll übernehmen die Kassenprüfung. Seit 10 Jahren sind Andreas Fenzl
und Anita Niederhofer Mitglied, 15 Jahre Treue hielten Ingrid Köck und Michael Köck, 20 Jahre sind Anton Lantenhammer und Eduard Schroll im Verein.


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Die Vorstandschaft mit den Geehrten: (1.Reihe, v. l.), Edwin Zieringer, Conny Hager, Stephan Friedl, Walter Neumüller, (2. Reihe v.l) Margit Müller, Maria Glufke, Franz Hager, Hans Müller, (3. Reihe , v.l.) Heidi Zieringer, Andreas Fenzl, Eduard Schroll, (4.Reihe, v.l.)Anton Lantenhammer, Michael Köck und Hans Wagner.

Kunststoffe und ihre Gefahren

Passauer Neue Presse Ausgabe A vom Montag 9. Oktober 2017

Kunststoffe sind aus unserem Alltag nicht mehr weg zu denken. Überall ist der bunte Alleskönner „Plastik“ präsent. Welche Auswirkungen das auf die Umwelt hat, zeigte Umweltreferentin Marianne Wolf (Mitte) von der Beratungsstelle Passau des Verbraucher Service Bayern im KDFB auf Einladung des Schwerhörigenvereins. Im Durchschnitt verbraucht jeder Mensch in Deutschland 117 Kilogramm Kunststoff im Jahr. 450 Jahre können vergehen bis diese Stoffe vollständig zersetzt werden. So schwimmt an manchen Stellen im Meer inzwischen sechsmal mehr Mikroplastik als Plankton. Fische und Vögel verwechseln die kleinen Plastikteile mit Nahrung und sterben. Trotzdem nimmt der Kunststoffmüll seit Jahren zu.
„Wir alle, vor allem der Gesetzgeber sowie die Industrie, sollten uns Gedanken machen, wie diese Stoffe vermieden oder zumindest eingedämmt werden können,“ appellierte die Referentin. Um Müll zu reduzieren sollte man offene Lebensmittel einkaufen, Einkauftaschen aus Stoff sowie Mehrwegsysteme nutzen.

Vorsitzende Conny Hager (r.) und Stellvertreter Edwin Zieringer (l.) dankten Marianne Wolff für diesen informativen Vortrag und überreichten ein Präsent.

20 Jahre eine starke Gemeinschaft für die Schwerhörigen

Verein feierte stilvoll sein Jubiläum – Ehrung der Gründungsmitglieder

Bericht und Foto von Josef Heisl, sl, Nr. 2464

Salzweg Mit einem familiären Fest feierte der Schwerhörigenverein (SHV) Passau sein zwanzigjähriges Bestehen. Aus den Beiträgen der Redner wurde deutlich, dass diese Vereinigung durch einen bemerkenswerten Zusammenhalt für die Schwerhörigen viel erreicht hat. Durch eine permanente Öffentlichkeitsarbeit sei auch das Verständnis der einwandfrei Hörenden gewachsen, betonte die Vorsitzende Cornelia Hager.
Die Verbundenheit mit den christlichen Kirchen zeigte der Verein durch einen ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Rupert, wo eine Induktionsanlage ein einwandfreies Hören sicherte. Domkapitular Manfred Ertl schlug dabei einen Bogen vom guten Hören im Alltag zum hören auf Jesus Christus, den guten Hirten. Der Geistliche rief zum Zusammenhalt auf, weil man gemeinsam leichter Türen öffnen könne. Der Gottesdienst wurde mit gestaltet von Pfarrer Dr. Paul Streidl von der evangelischen Kirche und Pastoralreferent Gerhard Eckmüller, musikalisch umrahmt von einer Gruppe junger Damen.
Nach einem gemeinsamen Essen eröffnete die Vorsitzende Cornelia Hager im Saal des Landgasthofes Spetzinger den Festakt. Im Namen des SHV Passau, aber auch der CI-Selbsthilfegruppe Ostbayern konnte sie eine Vielzahl besonderer Gäste begrüßen, darunter Ulrike Pleintinger von der Selbsthilfe-Kontaktstelle Deggendorf, Cornelia Stiegler von der Beratungsstelle Straubing sowie Vertreter einschlägiger Firmen und Selbsthilfegruppen aus ganz Ostbayern. Hager wies auf die Infostände hin, bei denen man sich die neuesten Erkenntnisse für Hörhilfen holen konnte.
Zusammenhalt sei eine Tugend, die gerade in unserer Zeit von größter Bedeutung sei, in der sich Hörgeschädigte in ihre Isolation zurückziehen würden, erklärte die Vorsitzende. Deshalb biete der SHV Anschluss für Menschen mit einer Hörbehinderung, mit von Tinnitus Betroffenen, Ertaubten und deren Angehörigen. Schwerhörigkeit sei eine unsichtbare Behinderung, die auch mit modernster Technik nicht zu beheben sei. Für diese Menschen sei es Schwerstarbeit und koste höchste Konzentration um eine Unterhaltung zu folgen. Besonders schwierig sei das Hören bei Nebengeräuschen. Doch die Gruppe versuche, sich gegenseitig zu helfen, denn nur gemeinsam sei man stark. Cornelia Hager dankte allen, die sie in den 20 Jahren unterstützt haben.
In seinem Grußwort verwies Bürgermeister Josef Putz auf die Bemühungen, Barrieren im Alltag für Menschen mit Behinderungen abzubauen. Das gelte auch für Barrieren in der Kommunikation. Betroffene sollten als vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft anerkannt werden. Der Einbau von Induktionsschleifen in der Kirche durch die Pfarrei sei einer dieser Schritte. Schwerhörigkeit sei unsichtbar, deshalb müssten sich die Betroffenen dazu bekennen und wir Hörende müssen uns besser darauf einstellen. Es sei deshalb gut, dass es diesen Verein gebe.
Die 3. Bürgermeisterin der Stadt Passau, Erika Träger, stellte fest, dass sich in den letzten zwei Jahrzehnten das Verständnis für Menschen mit Behinderung stark zum Positiven verändert habe. Leider habe man aber nur wenig Kenntnis, wie der Alltag eine Gehörgeschädigten aussieht. Durch den Verein erfahre die Öffentlichkeit viel über die Anliegen der Schwerhörigen, was gut sei. Von einem Feiertag für die Schwerhörigen sprach Leitender Regierungsdirektor Klaus Froschhammer als Vertreter des Landrats. Eine große Leistung sei, dass Cornelia Hager seit der Gründung den 1. Vorsitz inne habe. Hier werde Zusammenhalt und Gemeinschaft vorbildlich gelebt. Es werde aber auch vom Freistaat Bayern und den Kommunen viel für Menschen mit Handikap getan. Für diese Menschen sei Respekt und Akzeptanz wichtiger als Mitleid. Froschhammer wies dabei auch auf die Inklusion in den Schulen hin und überreichte ein Geldgeschenk.
Eine wunderschöne Geschichte aus dem Reich der Schafe trug Regine Zille vor, die 1. Vorsitzende des Bayerischen Cochlea Implantat Verbandes. Mit dem ausgegrenzten Schäflein, das nicht hören konnte, unterstrich sie anschaulich und emotional die Bedeutung des SHV Passau und der Selbsthilfegruppe Ostbayern. Werner Hagedorn vom Landesverband Bayern der Schwerhörigen und Ertaubten nannte den Verein einen wichtigen Anlaufpunkt für Schwerhörige in Passau. Durch Hörgeräte und Implantate würden Hürden überwunden und bei Behörden genieße der Verein durch Rat und Kompetenz hohes Ansehen.
Edwin Zieringer, der 2. Vorstand des Vereins übernahm dann mit Hager die Ehrung der Gründungsmitglieder. Er erinnerte an das Jahr 1995, als in Vilshofen an einem Stammtisch alles begonnen habe. Gerade eine Hand voll Leute habe 1997 den Entschluss gefasst, einen Verein zu gründen und von Vilshofen nach Salzweg zu gehen. Inzwischen sei viel geschehen, viele Angebote gebe es, gemeinsame Unternehmungen, Ausflüge, Vorträge und Vieles mehr. Mittlerweile zähle der Verein 57 Mitglieder. Dafür danke er der ganzen Vorstandschaft und auch besonders Franz Hager. Geehrt wurden die Gründungsmitglieder Hans Wagner, Rudolf Hager, Maria Glufke, Cornelia Hager, und Franz Hager.


Bild: Sie wurden als Gründungsmitglieder geehrt, sitz v.li. Franz Hager, Cornelia Hager, Maria Glufke, Hans Wagner und Rudolf Hager und alle weiteren gratulierten dazu herzlich, darunter steh. v.li. Pastoralreferent Gerhard Eckmüller, Josef Putz (6.v.li.), und von re. 2. Vorstand Edwin Zieringer, LtdRD Klaus Froschhammer und Erika Träger. (Foto Heisl)

Moderne Technik unterstützt das Hören

Passauer Neue Presse Ausgabe A vom 11. Oktober 2016

Referent Peter Lottner (r.), selbst betroffen, zeigte und erklärte verschiedene Hilfsmittel-Systeme wie Induktiv- und Funkhöranlagen.
Der Verband kämpft darum, dass Induktionsanlagen bei Neubauten oder Renovierungen in öffentlichen Einrichtungen eingebaut werden und ist deshalb sehr erfreut, dass seit September im ganzen Kirchenraum in der Pfarrkirche St. Ruppert in Salzweg eine solche Induktionsanlage genutzt werden kann. Funkübertragungsanlagen wiederum sind ein kabelloses System und als mobile Geräte im Einsatz. Bei Stadtführungen, Betriebsbesichtigungen und Konzerten sind die Anlagen eine sinnvolle Unterstützung. Spezialtelefone und Zubehörhilfen helfen am Arbeitsplatz und in der privaten Umgebung, ebenso Wecker mit Lichtsignal oder Vibrationsimpuls. Rauchmelder, die optische Signale aussenden, werden von den Krankenkassen bezuschusst. Erstmals konnte Vorsitzende Conny Hager (2.v.r.) als Unterstützung zwei Schriftdolmetscher begrüßen. Peter und Susanne Krohnfoth aus Pfarrkirchen lassen sich zum Schriftdolmetscher ausbilden. Dabei schreiben die Dolmetscher das Gehörte mit, das wiederum wird mit einem Beamer auf Leinwand projiziert – die Schwerhörigen können also das gesprochene Wort mitlesen.

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Foto: Hager