Wissenswertes rund um das Ohr

Infoabend zum Thema: Tinnitus, Ohrenpflege, Hörhilfen, Cochlea

Referent: Dr. Roman Hubertus, HNO Arzt in Passau

Wurde am 1.Oktober in PNP gekürzt veröffentlicht.

„Nicht Sehen können heißt, die Menschen von den Dingen trennen, nicht Hören können heißt, die Menschen von den Menschen trennen“
Mit diesem Spruch hat der Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) die Situation der Schwerhörigen treffend beschrieben. Dr. Hubertus erläuterte am Infoabend beim Schwerhörigen-Verein Passau, das Gehör sei der Schlüssel zum sozialen Leben. Mit einer PowerPoint-Präsentation wurde den Zuhörern die Anatomie des Ohres erläutert. Hörminderungen haben viele verschiedene Ursachen.
So sei es ratsam und heutiger Standard, bereits bei Säuglingen ein Hörscreening durchzuführen und gegebenenfalls frühzeitig zu handeln. Tinnitus, das Geräusch im Ohr, oft der kleine Bruder der Schwerhörigkeit, ist für Betroffene eine große Belastung und kann durch Stress, Lärm, Durchblutungsstörungen, aber auch Verspannung usw. entstehen. Vorrangig muss der Auslöser Beachtung finden. Sollte keine rasche Spontanheilung eintreten, ist eine Therapie zur Verbesserung der Durchblutung im Innenohr sinnvoll. Der Morbus Menière, zeigt sich durch wiederkehrenden Schwindel plus Hörminderung plus Ohrgeräusch. Hier gibt es ein Stufenschema der Behandlung.
Dr. Hubertus empfiehlt Sport an frischer Luft zu betreiben und viel trinken, das hilft die Durchblutung und somit auch den gesundheitlichen Gesamtzustand zu verbessern. Zur Ohrpflege meint der HNO Spezialist: „weniger ist mehr“. Wattestäbchen sollten überhaupt nicht benutzt werden, es kann zu Verletzungen im Gehörgang kommen und sogar das Trommelfell verletzt werden.
Hörhilfen, also Hörgeräte gibt es in verschiedenen Ausführungen z. B. das Hinter dem Ohr Gerät (HdO), im Ohr Gerät (IdO) oder die offene Versorgung (ohne Otoplastik). Bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit kann ein Cochlea Implant oft noch erstaunlich gut helfen. Dazu ist ein operativer Eingriff erforderlich.
Zum Abschluss ermutigt Dr. Hubertus die Betroffenen, mit ihrer Hörminderung offen umzugehen und ihr Leben aktiv mitzugestalten. Der zweite Vorsitzende Edwin Zieringer überreicht als Dank ein kleines Präsent für den aufschlussreichen Vortrag.

Informationen bei:
Cornelia Hager, e-Mail: Conny.Hager@web.de
Maria Glufke, Tel. 08501/8625, Fax: 8626, e-Mail: maria.glufke@gmx.de

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Foto: Glufke
v. l. Edwin Zieringer, Dr. Roman Hubertus